über uns

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Die Kulturwerkstatt

In über 30 Jahren entstand im Johannes-Busch Wohnverbund ein immer differenzierteres Wohnangebot für Menschen mit geistiger Behinderung. Durch eine offensive Öffentlichkeitsarbeit und der großen Bereitschaft der Lüdenscheider Bürger, sich auf diesen Integrationsprozess einzulassen, entsteht Jahr um Jahr für unsere Bewohnerinnen und Bewohner eine Normalisierung des Lebensalltages.


Die Entwicklung, Förderung und der Genuss kultureller und künstlerischer Talente von Menschen mit und ohne Behinderung bereichert diesen Normalisierungsprozess!

Sich gemeinsam als Publikum zu erleben ist zugleich Lernfeld für soziales Handeln als auch dienlich zur Veränderung der mit Vorurteilen behafteten Haltung Menschen mit Behinderung gegenüber.


Es öffnet den Blick für eine ganzheitliche Betrachtungsweise des menschlichen Daseins, Menschen mit und ohne Behinderung im gemeinsamen und vertrauten, schöpferischen Tun als Kulturschaffende zu erleben. Die Fokussierung auf Mängel und Defizite wird aufgeweicht. Der oftmals eingefahrene, von Behinderung geprägte Umgang miteinander erfährt eine Veränderung.


Der Mensch mit Behinderung erlebt sich im kulturschaffenden, künstlerischen Prozess nicht defizitär, sondern als schöpferisch. Die individuelle Entwicklung erfährt die für den Weg der Integration unerlässliche Stabilität und Reife.

Als tragendes Fundament ist die Bereitschaft und Haltung unabdingbar, dass die Förderung der kulturellen Arbeit ein nicht mehr wegzudenkender Bereich bei der Arbeit mit Menschen mit geistiger Behinderung ist.


In der kulturellen Arbeit liegt ein unerschöpfliches Potential dem Integrationsgedanken ein fruchtbares Feld zu bereiten.


Die Erkenntnis, dass Kultur ein nahezu ideales Medium für die Integration darstellt, verpflichtet somit, die gewonnenen Erkenntnisse in praktische Arbeit umzusetzen!


Der Leitsatz „Kultur als Medium zur Integration von Menschen mit geistiger Behinderung“ fasst die Chancen und Möglichkeiten zusammen, Qualität und Bedeutung des eigenen Kulturkreises zu heben. Ein solchermaßen bereicherter Kulturkreis prägt die Identität einer Stadt, eines Kreises und einer Region. Durch die kulturell unterstützte Integration der Menschen mit Behinderungen erfährt der Begriff der Integration eine Erweiterung: Durch die Eingliederung in das gesellschaftliche Leben entsteht Neues und das gesellschaftliche Leben selbst wird bereichert!


Thomas Wewers

(Leitung Kulturarbeit)

Das Gebäude "Alte Schule" wurde im Frühjahr 2000 der Gemeinde Oberrahmede von dem Verein der Freunde des Johannes-Busch-Hauses e.V. abgekauft und in Folge dessen dem  Evangelischen Johanneswerk e.V. für die Kulturarbeit im Johannes-Busch-Haus, einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderung, zur Verfügung gestellt.


Seitdem finden die vielfältigen Aktivitäten der Kulturarbeit in den Räumlichkeiten der Alten Schule statt.  


Die Angebote des Bildungsprogramms, die seit Erscheinen des ersten Jahresprogramms 2001 ständig erweitert wurden, werden zwar in Hinblick auf die Teilnahme von Menschen mit Behinderung konzipiert, sollen aber auch für Menschen ohne Behinderung ansprechend sein und Interesse wecken.


Der Theaterraum wird zu einem Ort der Begegnung - Menschen mit und ohne Behinderung erleben sich als gemeinsames Publikum. Menschen, die eher selten kulturelle Angebote wahrnehmen, werden dazu ermutigt an Veranstaltungen teilzunehmen und Kultur für sich neu zu entdecken.


Zudem wird theaterpädagogische Fortbildung angeboten; sie ist für Menschen bestimmt, die integrative Theatergruppen anleiten wollen und so das Konzept Kultur als Mittel der Integration weitertragen. 



Kleinkunst

Auch viele Kleinkunstveranstaltungen gehören zum Programm der Alten Schule. Dieses  Angebot ist vornehmlich für Kleinkünstler gedacht, die ihr neues Programm erproben oder einfach nur Bühnenerfahrung sammeln wollen.


Lampenfieber

Der 1999 gegründeten, integrativen Rockband des Johannes-Busch-Hauses Lampenfieber steht ein Probenraum in der Alten Schule zur Verfügung. Neben der Veröffentlichung ihren Albums Unterwegs und der DVD Ich bin ein Mensch komponierte die Band die Musik zu dem Theaterstück Romeo & Julia, das zusammen mit der Theatergruppe KiT (Konzept integrative Theaterarbeit) unter anderem im Lüdenscheider Kulturhaus aufgeführt wurde. 2012 findet eine erneute Zusammenarbeit mit KiT statt, Lampenfieber spielte die selbstgeschriebenen Songs zum Kinderstück "Die Wilden Hühner geben Fuchsalarm" ein. 2003 gewann Lampenfieber den zweiten Platz beim European Songcontest in Hamburg, ein Höhepunkt in der Geschichte der Band. 2006 spielte die integrative Rockband auf dem Festival "Detten Rockt".


Konzept integrativer Theaterarbeit

Die Theatergruppe KiT (Konzept integrativer Theaterarbeit), eine Schauspielgruppe mit Menschen mit und ohne Behinderung, ist ebenfalls Teil der integrativen Kulturarbeit.


Mit Stücken wie Ein Engel kommt nach Babylon von Friedrich Dürrenmatt und Romeo & Julia von William Shakespeare traten sie unter anderem im Berliner Theater "Weiße Rose" und auf der Expo 2000 in Hannover auf. Die Eigeninszenierung Hans & Greta, ein bunter Märchenmix konnte die Zuschauer 2009 genauso begeistern wie die Produktionen Prêt-à-Paula - eine Alltagsklamotte und "Das Böse - oder Kreuzfahrt ins Glück".


Kulturwoche

Das alljährliche integrative Festival, die Kulturwoche Augenschmaus & Ohrenweide hat sich seit 1999  längst in der regionalen Kulturszene etabliert. Nicht nur die Band Lampenfieber und die Theatergruppe KiT traten dort schon erfolgreich auf, sondern auch andere Menschen mit und ohne Behinderung sind als Kunst- und Kulturschaffende zu erleben.


Der Grundsatz der integrativen Kulturarbeit ist auch hier wieder zu finden: Kultur als Mittel der Integration und Inklusion, sowohl auf der Bühne als auch im Publikum.


Sommercamp

Im Rahmen des Bildungsangebotes findet jedes Jahr das Sommercamp statt, bei dem sowohl Menschen mit geistiger Behinderung als auch Menschen ohne geistiger Behinderung in verschiedenen Workshops malen, tanzen, musizieren oder auch Theater spielen können. Der Zeitraum des Sommercamps wurde bewusst so gewählt, dass sowohl die Werkstätten für Menschen mit Behinderung als auch die Schulen Ferien haben. Der Höhepunkt des Sommercamps ist der Präsentationstag, bei dem jeder Workshop seine Ergebnisse darstellen kann.

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